Protest gegen Einheitspreis 2011 an das Eislaufpaar Robin Szolkowy und Aljona Savchenko

Berlin, den 23. September 2011

Eine Gruppe ehemaliger DDR-Spitzenathleten, insbesondere staatlich anerkannte DDR-Dopingopfer, protestiert aufs Schärfste gegen die Verleihung des „Einheitspreises 2011 – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit“ an das Eiskunstlauf-Paar Robin Szolkowy und Aljona Savchenko aus Chemnitz. Wie der Öffentlichkeit, auch der Bundeszentrale für politische Bildung und der Super-Illu seit langem bekannt ist, wird das Paar von dem bekennenden Stasi-Mitarbeiter Ingo Steuer trainiert, der seine Geheimdiensttätigkeit nicht nur lange verleugnet hat, sondern sie auch immer wieder neu verdreht. Es gibt von ihm bis heute keine glaubhafte öffentliche Entschuldigung, geschweige denn ein Zeichen für die Opfer der DDR-Diktatur und damit auch keins für die Idee der Deutschen Einheit. Seine beiden Schützlinge haben die Verleugnungspolitik ihres Trainers stets in allen Belangen verteidigt. Über die Jahre kam kein klares Wort, keine Kritik und damit auch keinerlei Distanz von Szolkowy und Savchenko zur belasteten Vergangenheit ihres Trainers. Aufarbeitung in Deutschland mag mitunter seltsame Pirouetten drehen, sie sollte aber nicht zur politischen Rutschpartie werden.

Wir fordern die Bundeszentrale für politische Bildung, insbesondere den Jury-Vorsitzenden für den Einheitspreis Dr. h. c. Joachim Gauck deshalb dringlich auf, diese Fehlentscheidung zurückzunehmen, bzw. sich klar davon zu distanzieren. Dieser Preis ist ein Preis für das politische Herz unseres Landes und von hoher identitätsstiftender Emotionalität. So jung er ist, darf er nicht diskreditiert werden. Mit dem Preis an Szolkowy und Savchenko ehrt man nun jedoch ein Paar, das dauerhaft über den Schmerz der Opfer hinwegsieht und damit sagt, dass ihnen die politische Einheit Deutschlands völlig egal ist.

Eine Gruppe von DDR-Dopingopfern, darunter Andreas Krieger, Ute Krieger-Krause, Uwe Trömer, Uwe Hoffmeister, Bernd Richter, Yvonne Gebhardt, Brigitte Michel, Bernd Michel, Dagmar Kersten, Marie-Katrin Kanitz, Ines Geipel